CDU Kreisverband Landkreis Rostock

Erlebnisreiche Reise in die Geschichte

Anlässlich des 20. Jahrestages der Deutschen Einheit organisierte Hanne-Lore Harder, Mitglied des CDU Kreisvorstandes Güstrow und Vorsitzende der CDU Seniorenunion eine Reise in die Geschichte. Ziel war die Grenzregion um die Stadt Dömitz, die im Sperrgebiet der ehemaligen Staatsgrenze der DDR lag. Hanne-Lore Harder war diese Region aus eigenem Erleben sehr gut bekannt, denn sie hatte dort vor der Wende als Katechetin gearbeitet und kannte die Repressalien mit denen die Bevölkerung ständig konfrontiert wurde und leben musste.
Bevor jedoch der Bus sein Ziel erreichte erteilte der Vorsitzende des CDU Kreisverbandes Güstrow, Torsten Renz, den Reisenden etwas Geschichtsunterricht zum Teil in sehr humoristischer Form. So stellte er die Frage: was wäre wenn der Berliner Fernsehturm umgefallen wäre? Antwort: dann hätten wir mit dem Fahrstuhl nach Westberlin fahren können. Aber es wurden auch ernste, kaum bekannte Dinge angesprochen. So informierte Renz noch einmal über die das Zustandekommen des Volkskammerbeschlusses über den Beitritt der DDR zum 03.Oktober. Die Sondersitzung wurde erst wenige Stunden vorher anberaumt und erst tief in der Nacht kam es zum historischen Beschluss. 
 
Auf diese Weise wurde die lange Busfahrt sinnvoll genutzt. Der erste Anlaufpunkt war die Kirche in Dömitz. Hier wurde die Delegation vom Pfarrer Kunast, der in einer Andacht die Probleme der Wendezeit in Dömitz aus eigenem Erleben ansprach, und der Vorsitzenden der CDU Kreisverbandes Ludwigslust Maika Friemann-Jennert, die vor der Wende hier als Bibliothekarin tätig war, begrüßt. So war es verboten den Kirchturm zu besteigen und in den „Westen“ zu blicken. Nach einer Fahrt über die 960 m lange „Brücke der Einheit“, die am 20. April 1945 durch einen Bombenangriff zerstört und am 18.12. 1992 wieder dem Verkehr übergeben wurde, wurde die Dorfrepublik Rüterberg ein ehemaliges Grenzdorf erreicht. Da Rüterberg im 500 Meter Grenzstreifen lag, waren hier die Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen besonders hoch. Das gesamte Dorf wurde eingezäunt. Unter strengster Bewachung wurde das Tor 21.00 Uhr abgeschlossen und 5.00 Uhr wieder geöffnet. Im Heimatmuseum des Ortes waren wichtige und interessante Einzelheiten aus dieser schweren Zeit zu erfahren. 
Die Exkursion wurde abgeschlossen mit einem Besuch des Töpferhofes Hohenwoos. Bei Kaffee und Kuchen waren vom Eigentümer Fritz Döscher interessante Einzelheiten über den Wertegang seines traditionsreichen, vielseitigen Betriebes zu erfahren.
 
Wolfgang Reinhardt